Freitag, Juli 27, 2007

Der Waschbär


In der Gaststätte Eiderdanz haben wir uns mal die Wartezeit auf Ralf (knappe 2 Stunden) mit der Lektüre der einheimischen Bücher vertrieben. Und dann kam die Geschichte mit dem Waschbären, den es ja eigentlich in der Region gar nicht geben kann. Aber am 22. Juni 1934 hat der Forstwirt Sittich auf Befehl von Herman Göring (wie uns die Einheimischen berichteten) 2 Waschbärenpaare ausgesetzt. Das eine davon war sogar trächtig. Aber die Waschbären wollten zuerst gar nicht raus und so musste man sie mit toten Eichhörnchen und Eiern aus den Kisten locken. Das erste Paar verließ den einen Tag später, also am 23. Juni 1934 und das zweite sogar erst noch einen Tag später. So konnten sich die Waschbären ohne natürliche Feinde vermehren. Nur der Angriff der Engländer auf die Edertalsperre am 17. Juni 1943 war nicht nur für die Menschen ein Schock. 68 Menschen ließen damals ihr Leben - 29 durch die Flutwelle als die dritte Rotationsbombe die Staumauer traf. Unzählige Waschbären werden hier wohl auch ihr Leben gelassen haben. Heute spricht man fast schon von einer Plage. Der Schorni (was wohl Schornsteinfeger - wieso heißt der eigentlich nicht Schornstein Ralle?) hat uns das nochmal ausgiebig erläutert, dass jeden Tag einige Unfälle mit Waschbären auf den Straßen sind und auch in Häusern und Hütten nisten sich die Tiere ein. Das kann gefährlich werden, da beispielsweise die Tiere im Dunkeln immer auf etwas springen was leuchtet und könnten die Augen sein. Sonst zerwühlen die Tiere auch die Mülltonnen der Region bei der Suche nach Nahrung.